Erneuerbare Energien – Versorgungssicherheit und Zukunft

Die Klimaneutralität in Deutschland soll bis 2045 geschafft sein. Das bedeutet, dass Deutschland dann nur noch so viel Treibhausgas ausstößt, wie wieder gebunden werden kann. Treibhausneutralität als Langfristziel ist im EEG 2021 verankert. Die EEG Novelle 2023 verdichtet das Ziel der Stromversorgung frei von Emissionen.

Die Energiewende stellt einen wichtigen Baustein dar, um dieses Ziel zu erreichen. In den letzten Jahren ist schon viel passiert, dennoch müssen wir weiter daran arbeiten, unsere Energieversorgung umstellen und den Anteil aus erneuerbaren Energien hergestellten Strom, Wärme und Kraftstoffe erhöhen. Anders als bei den fossilen Energieträgern wie Gas, Öl und Kohle versiegen regenerative Energien nicht und sorgen für deutlich geringere Treibhausgas-Emissionen.

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erneuerbare Energien in Deutschland:
das EEG Gesetz

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Den EU-Mitgliedstaaten wird mit einer Richtlinie die Förderung erneuerbarer Energien vorgeschrieben. Erneuerbare-Energien-Anlagen bzw. der Ausbau erneuerbarer Energieträger werden in Deutschland seit dem Jahr 2000 u. a. mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG gefördert, denn das gilt als wichtigste Säule für die Energiewende zum Schutz unserer Umwelt. Mit dem Ziel, aus erneuerbaren Quellen erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen, wurde mit dem EEG auch eine Einspeisevergütung festgelegt. Die dadurch entstehenden Kosten sollten auf die Endverbraucher per EEG-Umlage refinanziert werden. Die seit dem 01. Juli 2022 auf null abgesenkte EEG-Umlage wird mit dem am 01. Januar 2023 in Kraft tretenden Energiefinanzierungsgesetz aber vollständig wieder abgeschafft.

Wie ist der Stand heute in Deutschland?

  • Der Anteil erneuerbarer Energien liegt insgesamt bei Strom, Wärme und Kraftstoff bei rund 15 Prozent.
  • Bei der Stromerzeugung beträgt der Anteil auch dank EEG-Förderung ein Drittel.
  • Der Ausbau von Speicher, Netzen und Digitalisierung entscheidet über die Zukunft der Erneuerbaren.
  • 13,4 Milliarden Euro wurden im Jahr 2021 in Deutschland in Anlagen für regenerative Energiequellen investiert.


Erneuerbare Energien haben sich zu einer führenden Technologiebranche entwickelt und sind ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft.

 

Was sind erneuerbare Energien? Welche alternativen Energiequellen gibt es?

Bei regenerativen Energien kommt die erzeugte Energie aus nachhaltigen Quellen wie Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Ihr großer Vorteil: Sie verbrauchen sich nicht, sind gut für den Klimaschutz und die Energiewende.

Sonnenenergie
Die Sonne ist unsere größte und unerschöpflichste Energiequelle, mit der sowohl erneuerbare Wärme als auch Strom gewonnen werden kann. Die Nutzung kann unterschiedlich erfolgen. Elektrische Energie lässt sich z. B. mithilfe von Photovoltaik-Anlagen erzeugen und mit Solarkollektoren kann Wärme zum Heizen, zum Aufbereiten von Warmwasser und für Klimakälte gewonnen werden. Mit der installierten Leistung erzeugt die Sonne die benötigte Energie nicht nur kostenlos, sie macht dich auch unabhängig von zukünftigen Strompreissteigerungen.

Für den Ausbau von Photovoltaikanlagen wurde im Klimaschutzgesetz eine Pflicht zur Installation von PV-Anlagen beim Neubau von Gebäuden, die nicht für Wohnzwecke gedacht sind und größeren offenen Parkplätzen aufgenommen. Diese Pflicht gilt seit dem 1. Mai 2022 auch für Wohngebäude und alle Bestandsgebäude, sobald die Dächer saniert werden.

Als größtes Solarforschungsinstitut kommt übrigens dem Fraunhofer ISE Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg eine besondere Rolle zu.

 

Windenergie

Bei der Nutzung von Energie, die aus Wind erzeugt wird, gibt es eine lange Tradition: Denkt nur an die Windmühlen, die früher zum Getreide mahlen eingesetzt wurden. Heute wird Strom mit Hilfe aus Windenergie-Anlagen gewonnen. Bei der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie spielt der Wind eine wichtige Rolle, denn die Windenergie an Land gehört neben der Wasserkraft und Photovoltaik zu den kostengünstigsten Technologien für das Bereitstellen von elektrischer Energie. Die Windenergie in Deutschland wird zwar zumeist an Land gewonnen, es gibt aber auch auf dem Meer sogenannte Offshore-Windparks bzw. Offshore-Anlagen, deren Rechtsrahmen im Rahmen des Windenergie-auf-See-Gesetzes geregelt ist. Rund um Bornholm wollen dazu die EU-Ostseeanrainerstaaten gemeinsam die Offshore-Windenergie bis zum Jahr 2030 ausbauen.

Hinzu kommt, dass neben der Photovoltaik die Windkraft über das höchste Ausbaupotenzial verfügt. In Form von Bürgerwindrädern kannst du aktiv an der Energiewende teilhaben.

Geothermie

Im Inneren der Erde sind riesige Mengen an Wärme gespeichert, die als Energieträger zur Verfügung steht. Gemessen an menschlichen Maßstäben kann diese Wärmemenge als unerschöpflich betrachtet werden und stellt daher eine erneuerbare Energiequelle dar. Diese Erdwärme kann zur Stromerzeugung aber vor allem zur Gewinnung von Wärme und Kälteenergie eingesetzt werden und stellt so eine nachhaltige Alternative zu fossilen Energieträgern dar. Erschlossen wird diese Energie mithilfe von Bohrungen. Unterschieden wird in oberflächennaher (bis zu 400 m Tiefe) und tiefer Geothermie. Dabei sind natürlich die Kosten für eine Wärmepumpe zu beachten. Daher wird auch für denren Betrieb und Unterhalt meist zusätzliche eine Solaranlage genutzt.

Exkurs: Immer wieder taucht die Frage auf, ob Kernenergie als erneuerbare Energie betrachtet werden kann. Da Uran, das für die Kernspaltung verwendet wird, eine begrenzte Ressource ist, kann die Antwort nur Nein lauten. Dieselbe Antwort gibt es bei der Kraft-Wärme-Kopplung: Da sie in der Regel mit fossilen Energieträgern einhergeht, zählt dieses Prinzip ebenfalls nicht zu dem Bereich erneuerbarer Energien.

Erneuerbare Energie in Zahlen

Werden zu einem großen Teil erneuerbare Energieträger eingesetzt, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen vermeiden. 2021 haben die Erneuerbaren rund 217 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden. Deutschland will bis 2045 CO2-neutral sein. Wie sieht es denn jetzt aus mit dem Beitrag erneuerbarer Energien zur Energieversorgung in Deutschland?

  • Der Anteil des deutschen Energieverbrauchs, der aus erneuerbaren Energien gedeckt wird, lag im Jahr 2021 bei 19,2 Prozent.
  • Bei der Nutzung erneuerbarer Energieträger entfallen 50 Prozent auf die Stromproduktion, 43 Prozent auf den Wärmesektor und 7 Prozent auf Biokraftstoffe.
  • Der wichtigste erneuerbarer Energieträger ist mit 55 Prozent Anteil der Erneuerbaren die Biomasse. 24 Prozent entfallen auf die Windenergie, 13 Prozent auf die Sonnenenergie und je vier Prozent auf Wasserkraft und Geothermie.

Bundesländervergleich

Die Bundesländer investieren durchaus unterschiedlich in den Einsatz und Ausbau regenerativer Energien. 2017 konnten Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern punkten, während Hessen, Berlin und das Saarland auf den letzten Plätzen lagen. In Sachsen-Anhalt wird nachhaltige Energie zum größten Teil in Strom umgewandelt und trägt zu knapp 60 % zum Stromverbrauch bei, während in Nordrhein-Westfalen immer noch Braunkohle die Energiequelle Nr. 1 ist. Der Strombedarf in Schleswig-Holstein kann dank der rund 3.000 Windenergieanlagen komplett aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.

Wie ist die Verfügbarkeit und was gilt für die Zukunft auch in Privathaushalten?

Während langfristig bei den fossilen Brennstoffen die Verfügbarkeit zur Neige geht, gibt es erneuerbare Energien grundsätzlich im Überfluss – die Grenzen liegen hier eher in den verfügbaren Flächen oder veralteten Netzen.

Um mehr Flexibilität bei der Stromversorgung durch erneuerbare Energien zu erreichen, schließen sich auch immer mehr produzierende, speichernde oder verbrauchende Akteure in Form eines virtuellen Kraftwerks zusammen. Die Koordination läuft über ein gemeinsames Leitsystem.

Eine bedeutende Rolle wird grünem Wasserstoff zukommen, wenngleich Deutschland diesen nicht in der benötigten Menge selbst herstellen kann.

Klar ist, nicht alle erneuerbare Energien sind im Tages- oder Jahresverlauf immer verfügbar. Das gilt für die Photovoltaik, die abhängig von der Sonne ist, genauso wie für die Windkraft. Bei der Windkraft werden noch Lösungen erprobt, aber bei der Photovoltaik gibt es inzwischen bezahlbare Speicherlösungen. Entscheidend für die Zukunft werden daher die Speichermöglichkeiten sein. Inwieweit gelingt es der Wirtschaft und Politik hier dezentrale Lösungen zu schaffen, damit Spitzen und Flauten sowohl beim Erzeugen als auch beim Verbrauch effizient bewältigt werden können?

Für dein Zuhause solltest du schon jetzt auf die regenerativen Energieträger setzen: Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz verpflichtet sogar schon seit 2009 Bauherrn, ihren Wärmebedarf anteilig aus Solarenergie, Biomasse oder Erdwärme zu decken. Für die Wärmeerzeugung stehen verschiedene Wärmepumpen zur Auswahl. Auch Holz gehört zu den erneuerbaren Energiequellen und du kannst es zum Heizen in deinem Pelletofen oder Kamin einsetzen.

Unser Fazit lautet daher: Es lohnt sich, auch privat in erneuerbare Energien zu investieren. Für unsere Umwelt und unsere Zukunft. Für mehr Unabhängigkeit von den großen Versorgungsunternehmen und begrenzter fossiler Energie und für das Erreichen unserer Klimaziele.