Grüner Strom flexibel und mobil einsetzbar

Wer Camping und andere Outdoor-Aktivitäten liebt und dabei nicht auf sein Smartphone, Kühlbox, Netbook & Co. verzichten möchte, der kann zum Aufladen seiner elektrischen Geräte ein mobiles Solarmodul mitnehmen. Mit den kleinen Solarpanels produzierst du wie bei einer Photovoltaikanlage ganz einfach deinen Strom selbst und bleibst unabhängig. Zum Speichern der so produzierten Sonnenenergie können die Solarpanels an die Autobatterie deines Wohnmobils angeschlossen oder über ein Kabel mit 12V-Akkus oder Lithium-Batterien verbunden werden. Es gibt aber auch Solarmodule, die über USB-Anschlüsse verfügen, sodass du dein Smartphone direkt damit aufladen kannst. Sehr zu empfehlen bei Trekkingtouren, wenn es auf jedes eingesparte Gramm ankommt.

Eine Frau mit Helm hält ein Mobiltelefon in der Hand, während sie mit dem Fahrrad auf einem Feld mit Sonnenkollektoren fährt.

Anders als eine dauerhaft installierte Solaranlage sind die tragbaren Solarmodule nicht miteinander verschraubt oder verklebt. Eine flexible Solarleitung verbindet hier das Solarmodul mit dem Laderegler. Im Unterschied zu fest installierten PV-Anlagen kommen die mobilen Solarmodule ohne Wechselrichter aus.

In diesem Beitrag erfährst du mehr darüber, wie Photovoltaik umgesetzt als mobile Solaranlage funktioniert, wie es preislich in diesem Segment aussieht und welche Module sich für welchen Einsatzzweck am besten eignen.

Eine Person hält ein Solarladegerät auf einem Tisch.

Vorteile mobiler Solaranlagen

Mobile Solaranlagen kannst du überall mit hinnehmen. Sie sind leicht aufstellbar und können immer zur Sonne ausgerichtet werden. Mit ihnen machst du dich unabhängiger, denn im Notfall helfen sie auch bei Stromausfällen. Die meisten sind mit vielen Anschlüssen (u. a. USB-Ports) ausgestattet, sodass die gängigen Gerätearten aufgeladen werden können. Allerdings dauert der Ladevorgang über Solar länger als über eine Steckdose.

Verschiedene Arten von tragbaren Solaranlagen

Aus einem einzigen Gerät bestehen Solarpowerbanks, in denen alles drin ist, was du brauchst, um deinen eigenen Solarstrom zu erzeugen: Solarpanel, Speicher sowie die Anschlüsse, die nötig sind, um einfache technische Geräte wie dein Mobiltelefon mit Solar aufzuladen.

Dann gibt es noch die Solarpanels, die extra für Camping-Ausflüge und Trekkingtouren entwickelt worden sind. Sie sind etwa so groß wie ein Rucksack, faltbar und dank USB-Anschluss fungieren sie direkt als Solar Ladegerät. Über Gurte kannst du sie an deiner Wanderausrüstung ganz leicht befestigen. In einigen Rucksäcken sind sogar schon Solarmodule integriert. Auch hier geht es vor allem darum, den Strombedarf kleinerer Elektrogeräte zu decken.

Eine Person nutzt ein Solarpanel, um ihr Telefon aufzuladen.
Ein Rucksack mit daran befestigtem Solarladegerät.

Sehr flexibel, und für die meisten mobilen Einsätze völlig ausreichend, sind faltbare Solarmodule oder Solarkoffer. Die auch Solartaschen genannten faltbaren Solarmodule bestehen meist aus Dreier-Panel-Sets, die eine Stofftasche eingearbeitet sind. Solarkoffer sind Zweier-Panels, die mit einem Scharnier verbunden werden und daher die Anmutung eines Koffers haben. Einfach aufklappen bzw. ausrollen, zur Sonne ausrichten und schon kannst du mithilfe des mobilen Solarmoduls Strom erzeugen. Wichtig zu wissen: Diese Anlagen haben keinen Speicher. Der Strom muss also direkt verbraucht werden, zum Beispiel in dem du die Akkus deiner tragbaren Geräte daran auflädst. Bei Solargeneratoren wiederum gehört ein Speicher mit Solar-Laderegler dazu.

Leistungsstärker, größer, aber dafür auch fest zu installieren sind Insel-Solaranlagen, die du auf dem Dach deines Wohnmobils anbringen kannst. Für eine autarke Stromversorgung reichen ein bis zwei Solarmodule und ein Speicher.

12V-Technik macht Wechselrichter überflüssig

Bei einer klassischen PV-Anlage wandeln Wechselrichter den von den Solarmodulen produzierten Gleichstrom in Wechselstrom um. Die beim Campen und im Wohnmobil verwendetet 12V-Technik macht eine Umwandlung unnötig und damit auch den Wechselrichter, denn sie arbeitet bereits mit Gleichstrom. Da die Gleichspannung aber bei 60 bis 80 V liegt, wird sie noch mit einem Laderegler (PWM-Regler oder MPPT-Laderegler) auf eine für die 12V-Verbraucher verwertbare Spannung reduziert.

Leistungsfähigkeit der mobilen Solar-Panels

Eine gute Leistung zwischen 100 bis 200 W pro Anlage sind bei den auf dem Markt erhältlichen mobilen Solarkoffern, Solarpanels oder Solarplanen die Regel – das zeigt unser mobiler Solaranlagen Vergleich. Bestimmt wird die Leistungsfähigkeit der mobilen Solarpanels aber von mehreren Faktoren wie Größe und Anzahl der verwendeten Module, die Art der Solarzellen sowie Lichteinfall und Lichtintensität. Wenn nur ein tragbares Solarpanel mit 100 W Leistung optimal zur Sonne ausgerichtet ist, lässt sich an einem sonnigen Tag der Stromverbrauch eines Wohnmobils decken. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du gleich zwei mobile Solarmodule mit Speicher und einer Akkukapazität von jeweils 2,4 kWh aufstellst. 

Je nachdem, was du brauchst, findest du unterschiedliche Ausführungen der Anlagen. Reicht dir ein kleines Solar Ladegerät für dein Smartphone, bekommst du in diversen Online-Shops schon Modelle um die 20 Euro. Gut verarbeitete Solarrucksäcke sind ruckzuck versandfertig und gibt es bereits für unter 100 Euro.

Die flexiblen und sehr leichten, faltbaren Solarmodule haben im Vergleich zum Solarkoffer ihren Preis und sind daher recht teuer. Ein Solarkoffer wiederum wiegt zwar fast zehn Kilo und ist damit fast doppelt so schwer wie ein faltbares Solarpanel, dafür aber in der Anschaffung wesentlich günstiger. Die Preise bei mobilen Solaranlagen variieren zum Teil erheblich. Günstige tragbare Powerstationen sind schon ab 300 Euro erhältlich. Wer allerdings mehr will, als nur sein Telefon aufzuladen, sollte auf leistungsstarke Solarmodule setzen. Mehr Leistung bedeutet aber wie so oft auch hier höhere Preise und so kann der Preis bis auf 1.800 Euro steigen.

Unser mobiler Solaranlagen Vergleich basiert auf verschiedenen Bewertungen und Solaranlagen Tests. Die Jackery Explorer 240 überzeugt durch ein geringes Gewicht und ist unser Preis-Leistungs-Sieger. Mit einer Kapazität von 240 Wh lassen sich die nötigsten Geräte wie dein Smartphone mehrfach aufladen. Neben einem AC-Anschluss gibt es noch zwei weitere Anschlüsse USB-A. Etwas mehr Kapazität bietet die Anker 521 Powerstation, die über einen zusätzlichen USB-C Anschluss verfügt. Die Ladezeit über einen Schuko-Stecker beträgt etwa 2,5 Stunden. Bei der BLUETTI EB70 ist das Solarpanel bereits inklusive. Dank MPPT-Regler ist die Ladeeffizienz sehr gut. USB-Anschlüsse gibt es jeweils zwei vom Type-C als auch USB-A sowie zwei AC-Steckdosen. Das gleichzeitige Laden mehrerer USB-Geräte und auch Laptops ist kein Problem. Wer aber keine Abstriche mit Blick auf Leistung und Kapazität machen möchte, greift am besten gleich zur Jackery Explorer 1000. Mit 1.002 Wh hat diese mobile Solaranlage die höchste Kapazität. Sodass auch Fernseher für 7,5 Stunden oder eine Lampe für 76 Stunden betrieben werden kann. Das Gerät eignet sich also im Notfall auch als Notstromaggregat. Zwei Solarpanels sind im Preis enthalten. Ihre Aufnahmeleistung von jeweils 100 Watt sorgen dafür, dass die mobile Solaranlage in acht Stunden komplett aufgeladen ist. Die leistungsfähigeren mobilen Solaranlagen sind als Solar-Sets erhältlich, damit sind alle Komponente vom MC4-Stecker bis zur Powerstation bereits enthalten.

Wir sind ja alle inzwischen mit einer Vielzahl an elektrischen Geräten ausgestattet, auf die wir häufig auch im Urlaub nicht verzichten wollen. Gerade beim Camping und Reisen mit dem Wohnmobil sind entweder nicht immer ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden oder wir müssen auf dem Campingplatz teuer für den Strom bezahlen. Mithilfe deiner eigenen mobilen Solaranlage kannst du selbst deinen Strom produzieren, die Energie speichern und je nach Kapazität der Anlage auch Fernseher, Elektrogrill und Mini-Kühlschrank mit grünem Strom versorgen. Auch zu Hause im Garten oder auf dem Balkon kannst du die Module für dich nutzen. Aber obwohl sich die Solarpanels immer optimal zur Sonne ausrichten lassen, kannst du damit nicht einen so hohen Wirkungsgrad erzielen, dass du damit auch E-Autos oder E-Bikes aufladen kannst. Dafür benötigst du neben einer größeren Photovoltaik Fläche auch eine Ladestation und optional einen Batteriespeicher.

Die meisten Solaranlagen findet man auf Dächern. Erlaubt sind seit 2017 auch Mini Solaranlagen. Sie ermöglichen das private Nutzen von Solarenergie und können ganz einfach mit dem Hausnetz verbunden werden. Im Unterschied dazu funktioniert eine mobile Photovoltaikanlage autark und ist damit perfekt fürs Wohnmobil geeignet. Damit bleiben alle Freunde von Outdoor-Aktivitäten unabhängig und können auch ohne die klassische Stromversorgung ihre elektrischen Geräte unterwegs mithilfe von Solar aufladen.

Eine mobile Solaranlage macht dich unabhängig von dem Bezug von Strom aus der Steckdose, ist also besonders dann interessant, wenn du mit dem Wohnmobil unterwegs bist und dich z. B. in der Natur aufhältst, wo du deine elektrischen Geräte nicht über eine konventionelle Stromversorgung aufladen kannst. Durch die Anlage erzeugst du saubere Energie. Im Unterschied zu fest installierten Solaranlagen auf dem Wohnmobil-Dach können die mobilen Varianten an verschiedenen Stellen platziert und so immer optimal zur Sonne ausgerichtet werden. Da kann dein Wohnmobil ruhig im Schatten stehen. Da sie unabhängig vom Fahrzeug sind, kannst du sie auch im Garten, auf dem Balkon oder anderswo nutzen.

Die aktuellen gesetzlichen Regelungen sehen eine Anmeldung der Photovoltaikanlage beim lokalen Netzbetreiber und eine Registrierung im Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur vor. Die Anmeldung einer Photovoltaik-Anlage entfällt nur, wenn es sich um eine sogenannte Insel-Solaranlage handelt, die nicht an das allgemeine Stromversorgungsnetz angeschlossen ist. In diesem Fall deckt die Anlage den kompletten Strombedarf ab. Normalerweise geschieht das nur, wenn der Anschluss an das allgemeine Stromnetz zu teuer oder sehr aufwendig ist, wie beispielsweise bei abgeschiedenen Ferienhäusern oder Berghütten.

In der Regel reicht ein Solargenerator mit 50 bis 200 Watt aus, wenn es dir darum geht, in der Natur dein Smartphone aufzuladen. Möchtest du jedoch deine Haushaltsgeräte wie Küchengeräte, Lampen, Unterhaltungselektronik usw. mit Strom betreiben, sollten es schon 2000 Watt sein, um mehrere Geräte gleichzeitig oder ein größeres Gerät kontinuierlich zu betreiben. Damit dein Solarstrom zur Versorgung von Haushaltsgeräten genutzt werden kann, wird der Gleichstrom mithilfe eines Wechselrichters mit reiner Sinuswelle in Wechselstrom umgewandelt.