Möchtest du einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten und deinen eigenen grünen Strom generieren, hast aber „nur“ einen Balkon oder eine Terrasse und daher kommt die klassische Photovoltaik für dich nicht infrage? Dann lautet die gute Neuigkeit: Mit einem Stecker-Solargerät kannst du für deinen Eigenbedarf Strom produzieren.
Diese Mini-Photovoltaikanlage lassen sich z. B. an die Balkonbrüstung montieren und werden häufig unter anderem als Plug and Play-Solaranlage, Solar-Bakonkraftwerk, Stecker Solargerät, Solarstromanlage oder Mini PV bezeichnet. Deutschlandweit sind bereits über 125.000 Stecker Solargeräte im Einsatz. Die Funktionsweise ist einfach: Dein Balkonkraftwerk erzeugt mithilfe eines Solarmoduls und eines Wechselrichters aus Sonnenlicht elektrischen Strom. Ein Wechselrichter wandelt diesen in Haushaltsstrom um, der häufig über einen Schuko-Stecker in eine bestehende Schuko-Steckdose und ohne extra Umbau auf Wieland-Stecker und Wieland-Steckdose mit dem in der Wohnung verbundenen Stromkreis zusammengeführt wird. Den dank deiner eigenen kleinen PV Anlage erzeugten Strom kannst du für deine elektrischen Geräte nutzen. Er fließt in die Balkonsteckdose und von dort zum Fernseher, Drucker, Kühlschrank an die anderen Steckdosen, die in deiner Wohnung angeschlossen sind. Reicht das nicht aus, fließt der Strom von deinem Netzbetreiber ganz einfach zum selbst erzeugten Strom dazu. Ist dein Balkonkraftwerk nicht angeschlossen, entfällt die Produktion deines eigenen Stroms über die Anlage.
Grundsätzlich ist so ein Solar-Balkonkraftwerk für Wohnungen geeignet, die draußen nur wenig Raum zur Verfügung haben, aber über einen Süd Balkon, eine Terrasse, einen Garten, ein Flachdach oder eine zur Sonne ausgerichteten Außenwandfläche verfügen. Im Vergleich zu einer Photovoltaik Anlage ist sie deutlich günstiger und kann bei einem Umzug einfach mitgenommen werden.
Die meisten Anlagen bestehen mindestens aus einem oder zwei PV-Modulen und einem sogenannten Wechselrichter. Ein Photovoltaik-Modul ist standardmäßig etwa 1 x 1,70 m groß und wiegt 20 kg. Die Nennleistung liegt bei 350 bis über 400 Watt. Der Wechselrichter wandelt den vom Balkon Solarmodul erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, sodass der produzierte Strom direkt ins häusliche Stromnetz fließen und von den Geräten genutzt werden kann. Der Wechselrichter ist für den Einsatz im Freien geeignet. Über ein Kabel mit einer Steckverbindung wird die kleine Photovoltaikanlage verbunden. Zum Einsatz kommen entweder ein Wieland Stecker oder der haushaltsübliche Schuko-Stecker. Die meisten Anbieter verkaufen übrigens Komplett-Sets für eine einfache Montage. Um zu sehen, wie viel Energie das Stecker-Solargerät liefert, gibt es für einige Wechselrichter Zusatzgeräte.
Die Vornorm VDE V 0100-551-1:2018 sieht für Mini-Photovoltaik-Anlagen eine „spezielle“ Energiesteckdose z. B. nach der Norm VDE V 0628-1 vor, mit der der Wieland-Stecker beschrieben wird. Diese Vorgabe wird vom VDE|FNN dahingehend interpretiert, dass auch nur dieser Stecker verwendet werden darf. Folgt man der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie, kann bei Einhaltung z. B. der DGS Sicherheitsstandards das Schutzziel der Norm auch z. B. durch den vorgeschriebenen NA-Schutz des Wechselrichters erreicht werden, sodass auch eine Schuko-Steckdose die Anforderungen erfüllt. Wer Sorge hat, dass der Netzbetreiber den Betrieb seiner Mini PV Anlage verbietet, dann geht das nur, wenn der Netzbetreiber nachweisen kann, dass durch den Betrieb eine für das öffentliche Netz schädliche Rückwirkung verursacht wird. Hält der eingesetzte Wechselrichter aber insbesondere die VDE Norm VDE-AR-N 4105:2018 ein, dann sind solche Rückwirkungen eigentlich ausgeschlossen und ein Betrieb kann nicht untersagt werden.
Wenn Strompreise steigen, dann ist Strom aus der eigenen Solaranlage perfekt. Den Platz auf dem Dach für eine große PV-Anlage mit der entsprechenden Anzahl an Modulen hat aber nicht jeder. Unter bestimmten Bedingungen kann auch schon ein Balkonkraftwerk helfen. Hierbei werden kleine Solarmodule am Balkon angebracht. Einige sprechen auch von einer Mini-PV-Anlage.
Unabhängig davon, ob du Mieter oder Eigentümer bist – es gute Gründe für ein Stecker-Solargerät:
Durch das Erzeugen von Solarstrom kannst du einen Teil deines Stromverbrauchs decken. Mit dem Eigenverbrauch reduzierst du deinen Strombezug aus dem Netz und musst weniger Strom kaufen. Deine Stromkosten verringern sich also.
Bei der Entscheidung, ob ein Solarmodul mit einer Nennleistung von 300 bis 350 Wp oder zwei Solarmodule mit einer Nennleistung von 600 bis 700 Wp angebracht werden sollten, achte auf den Grundstromverbrauch deiner Wohnung bzw. deines Hauses. Ein Steckersolargerät mit einem Solarmodul reicht für einen 2-Personen-Haushalt mit geringem Stromverbrauch. Bei einer mehrköpfigen Familie und entsprechend höherem Stromverbrauch empfiehlt sich eine Stecker-Solaranlage mit zwei Solarmodulen.
Neben den Anschaffungskosten spielen die Ausrichtung des Moduls und eine möglichst geringe Verschattung eine Rolle bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Balkonkraftwerks. Empfohlen wird eine möglichst senkrechte Installation mit einer verschattungsfreien Ausrichtung nach Südwest bis Südost.
Als Faustregel gilt: Ein Balkonkraftwerk amortisiert sich innerhalb von zehn Jahren. Steigen die Strompreise weiter, geht das auch schneller.
Mit einem eigenen Balkonkraftwerk lernst du, wie Strom aus Sonnenlicht erzeugt werden kann und trägst aktiv zur Energiewende und zum Klimaschutz bei. In 20 Jahren sparst du mithilfe einer Mini-Anlage etwa 2,5 Tonnen CO₂ und tust so etwas für deine ökologischen Fußabdruck.
Bei idealen Bedingungen könnte ein Balkonkraftwerk 600W auch 600 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, der ohne großes Anmeldeverfahren vom Haushalt direkt über das normale Stromnetz verbraucht werden kann. Da ein Solarmodul aber nicht immer ideal angebracht ist, sind durchschnittlich bis 570 kWh realistisch. Indem der Gesamtstromverbrauch mit einer Mini Solaranlage verringert wird, reduzieren sich die Kosten für Strom. Mit einem Stecker-Solar-Simulator kannst du ausrechnen, wie viel Geld du einsparen kannst.
Wenn du es schaffst, den größten Teil deines Strombedarfs aus Solarstrom zu decken, kannst du auf mehrere Jahre gerechnet mit einem Stecker Solargerät einen vierstelligen Betrag sparen. Pro Quadratmeter Photovoltaik können etwa 1.000 kWh Solar Energie erzeugt werden. Dem gegenüber stehen 100 Liter Heizöl oder 100 Kubikmeter Gas. Wenn dir jetzt also dein installierter Ferrari Zähler keinen Strich durch die Rechnung macht: Leg los.
Was viele nicht wissen: Nicht verbrauchter Solarstrom, den man mithilfe eines Balkonkraftwerks erzeugt, könnte statt in das öffentliche Stromnetz grundsätzlich auch in einen Stromspeicher abgegeben werden. Allerdings ist es rechtlich dann keine Balkon Solaranlage mit vereinfachter Anmeldung mehr.
In jedem Haushalt findet sich eine Vielzahl an Geräten, die permanent im Stand-by-Modus sind. Für das Decken des Verbrauchs dieser Geräte wie zum Beispiel Fernseher, Radio oder Drucker, eigenen sich Balkonkraftwerke bestens.
Laut Gesetz dürfen Geräte mit Uhranzeige im Stand-by-Modus nicht mehr als ein Watt verbrauchen. Bei einem Drucker, der permanent im Stand-by-Modus und mit dem Netz verbunden ist, liegt der Grenzwert bei acht Watt. Im Vergleich: Ein Toaster braucht 800 bis 1200 Watt, ein Föhn 1.400 bis 2.000 Watt. Dafür reicht die Mini-PV-Anlage leider nicht aus.
Aktuell sind dem Team von check.energy keine offiziellen Testberichte z. B. von Stiftung Warentest oder ÖkoTest bekannt. Grundsätzlich gilt aber sowieso, dass allein schon durch die persönliche Wohnsituation und unterschiedlichen baulichen Gegebenheiten es nicht „die“ beste Mini-Solaranlage geben wird.
Neben Photovoltaikanlagen kannst du auch Balkonkraftwerke bei Alpha Solar kaufen, die mehr als 70 Abholstationen für Selbstabholer in Deutschland haben.
Campergold
Eigentlich eine Plattform für das Vermieten privater Wohnmobile sind hier auch faltbare Solarmodule und Balkonkraftwerke erhältlich. Der Anbieter punktet durch Gratisversand und Retoure.
check.energy
Auch wir verkaufen Balkon Solaranlagen und beraten Dich vorab kostenlos. Nimm jetzt Kontakt mit uns auf.
ELV
Die international agierende Unternehmensgruppe punktet durch ihre Smart Home Expertise.
Greenakku
Bei ihren Produkten kommt meist der Mikro-Wechselrichter mit WLAN von Bosswerk zum Einsatz. Sie überzeugen vor allem Kunden mit Vorkenntnissen durch modulare Systeme.
GreenSolar
Die Kunden werden durch gut ausgebildete Mitarbeiter durch alle Planungsschritte begleitet. Angeboten werden auch Solar-Carports und Solar-Terrassen.
priwatt
Die Komplett-Sets für Balkonkraftwerke enthalten alle erforderlichen Komponenten wie Solarmodule, Halterungen und Kabel und sind für Einsteiger sehr gut geeignet.
PluginEnergy
Die Installation einer Mini-Photovoltaik-Anlage ist einfach. Auch wird eine Versicherung für Balkonkraftwerke gegen Schäden durch Diebstahl und Unwetter angeboten.
pvundso
Der Onli Shop vertreibt ausschließlich Hoymiles-Produkte, unter anderem den HM-600. Hoymiles ist der weltweit führende Hersteller von Mikrowechselrichtern.
solarway
Einige Produkte sind auch online z. B. bei Amazon erhältlich.
Yuma
Angeboten werden unkomplizierte Solarlösungen für Balkon, Terrasse oder Garten.
Welches Balkonkraftwerk soll es denn nun sein? Folgende Modelle überzeugen durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis:
Den eigenen Strom erzeugen – davon träumen nicht nur Eigentümer von Häusern und Wohnungen, sondern auch Mieter. Mit Solarpanels am Balkon ist das möglich. Ein Mini Kraftwerk mit einem Solarmodul kann mit einer Nennleistung von 300 Wp idealerweise rund 300 kWh/Jahr Solarstrom erzeugen. Voraussetzung ist die Platzierung an einem schattenfreien Ort und eine optimale Ausrichtung des Solarmoduls.
Geht man neben einem jährlichen Stromverbrauch in Höhe von ca. 4.000 kWh zusätzlich davon aus, dass nur ein ganz geringer Stromüberschuss in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, verringert das den Strombezug aus dem Netz für den Haushalt um rund 7,5 Prozent.
Angenommen, der Strombezug aus dem Netz kostet 30 Cent/kWh brutto, spart das Modul mit 300-Watt Leistung rund 90 Euro pro Jahr ein.
Die Fließrichtung von Strom geht immer von der hohen zur niedrigen Spannung. Da die Ausgangsspannung eines Stecker-Solargeräts etwas höher ist als die Netzspannung in der Steckdose, werden elektrische Haushaltsgeräte immer zuerst durch den Strom aus dem Stecker Solargerät versorgt. Geht ihr Strombedarf darüber hinaus und kann nicht durch den vorhandenen Solarstrom abgedeckt werden, erfolgt die Versorgung im zweiten Schritt über den Strom aus dem Stromnetz.
Dipl. Ing. Sabine Nolte
Sales Representative
