Du hast es sicherlich auch in der Presse verfolgt: Die nach eigenen Angaben größte unabhängige Energie-Einkaufsgemeinschaft für Gewerbetreibende, Verbände und Organisationen e.optimum mit Sitz im Alten Ausbesserungswerk in Offenburg und vertreten von Gert Nowotny plant ganz aus dem Gasgeschäft auszusteigen.
Und dass, obwohl sie sich bis dahin als verlässlicher Partner in allen Fragen rund um das Thema Energie, insbesondere Strom und Erdgas, präsentiert hat. Grund sind offenbar die hohen Preise, die auf dem Gasmarkt zu zahlen sind.
Kündigung von e.optimum erhalten – was tun?
Betroffen wären ca. 8000 kleine und mittelständische Betriebe mit flexiblen Gastarifen. Schon jetzt haben viele Gewerbetreibende die Kündigung der Energie-Einkaufsgemeinschaft ohne Angabe von Gründen im Briefkasten. Berufen wird sich lediglich auf ein außerordentliches Kündigungsrecht.
Über die Suchmaschinen findet man aber die auslösenden Faktoren in einem an Vertriebspartner gerichtetem Schreiben:
„(…) durch den Ukraine-Krieg und andere Einflussfaktoren hat sich der Gasmarkt dramatisch verändert und die Volatilität ist unberechenbar geworden.
Gedrosselte Gasflüsse, Gas-Lieferengpässe, enorme Preisschwankungen und Preissteigerungen führen dazu, dass eine Weiterbelieferung mit einem flexiblen Tarif nicht mehr möglich ist.
Diese extreme Entwicklung hat es an den Gasmärkten bisher nicht gegeben und war in diesem Ausmaß für keinen Marktteilnehmer absehbar. Alleine in den vergangenen zwei Wochen haben sich die Marktpreise noch einmal extrem verteuert. Auch am Terminmarkt, über den üblicherweise Festpreis-Kontrakte beschafft werden, sind ähnlich dramatische Entwicklungen eingetreten.
Dem zur Folge werden wir die Lieferung für einen Großteil unserer bestehenden und zur Lieferung vorgemerkten variablen Gaslieferverträge bis spätestens zum 30.09.2022 kündigen.”
Hier stehen dir die Profis von CHECK.ENERGY gerne jederzeit behilflich zur Seite –kontaktiere uns einfach unter
Was bedeutet das und welche Alternativen gibt es für die Zukunft der betroffenen Unternehmen?
Wer jetzt befürchtet, dass mit der Kündigung seine Gasversorgung gefährdet ist, den möchten wir zunächst einmal beruhigen, denn den Unternehmen sollen Anschlussverträge mit der Schweizer MET Group beziehungsweise deren deutschen Ablegern MET Germany und Vraend angeboten werden. Die MET Group ist laut Google seit vielen Jahren Kooperationspartner vom Energieversorger E-Optimum. Der Presse kann man entnehmen, dass deren Töchter die Kunden von E-Optimum nach Gasverbrauch unter sich aufteilen und diese Verträge „zu aktuellen Großhandelspreisen“ fortführen wollen. Damit das so funktioniert, benötigt MET Germany jedoch die Zustimmung der Mitgliedsunternehmen. Inwieweit Vertrauen in deren Leistungs- und Lieferfähigkeit von Erdgas besteht, bleibt dann noch abzuwarten.
Davon unabhängig gilt aber für die meisten Betriebe, dass sie im Rahmen der Ersatzversorgung von ihrem örtlichen Grundversorger mit Gas beliefert werden.
Die Versorgung ist also so oder so erst einmal sichergestellt.
Unser Tipp: Da die Kosten der Ersatz- und Grundversorgungstarife sehr hoch sind, empfiehlt check.energy den Kunden, die weiterhin planen und auch sparen möchten, nicht zu lange zu warten und sich kurzfristig selbst um einen neuen Energieversorger zu bemühen, bevor die Tarife noch weiter steigen.
Gerne berät dich das Team von check.energy, welche andere Energie-Einkaufsgemeinschaft als zukünftiger Gasversorger für dich infrage kommen könnte, der dank seiner Beschaffungswege mehr Verlässlichkeit bietet und günstigere Tarife als die Grundversorger für dich bereit hält. Nimm einfach über das Onlineformular mit uns Kontakt auf oder schreib an die E-Mail-Adresse info@check.energy. Wir lassen dir umgehend weitere Informationen zukommen. Übrigens: Wir beraten generell zum Thema Energie, aber auch zu allen Fragen rund um Strom, Smart Metern, E-Mobilität und vielem mehr.
Im Nachfolgenden gehen wir jetzt aber zunächst auf die Fragen ein, die zurzeit scheinbar alle bewegen.
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Was ist e.optimum?
E-Optimum AG ist laut Google ein bundesweit tätiger baden-württembergischer Energieversorger mit Sitz im südbadischen Offenburg, Beim Alten Ausbesserungswerk 2. Die unabhängige Energie-Einkaufsgemeinschaft wird vertreten durch den Vorstand Gert Nowotny.
Unter einem Dach bündelt sich hier der Energiebedarf von Tausenden von kleinen und mittelständischen Unternehmen, die gemeinsam eine Einkaufsgemeinschaft darstellen, um auf diesem Weg günstig Strom und Erdgas einzukaufen.
Bekannt ist eoptimum AG vor allem durch seine marktorientierte Energie-Bestpreispolitik, denn die Beschaffung der Energie für seine Mitglieder erfolgt an den günstigsten Handelsplätzen am deutschen und europäischen Energiemarkt.
Digital statt analog: Als Befürworter der Energiewende setzt sich die e.optimum AG aber auch für das Thema nachhaltige Energieversorgung und erneuerbare Energien ein. Für den Energiemarkt von morgen soll daher auch die kundenorientierte Infrastruktur auf ein neues Digital Level gehoben werden. Statt weiterhin auf analoge Stromzähler zu setzen, kooperiert e.optimum mit EMH Metering. Das mittelständische Unternehmen aus Gallin zählt zu den Weltmarktführern für digitale Stromzähler. Die digitalen Stromzähler sind nicht nur aus der Ferne ablesbar – der Verbraucher erhält dank Smart Metern auch rückblickende und vergleichende Betrachtungen des eigenen Stromverbrauchs.
Unter dem Stichwort E-Mobilität gehören aber auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge, die Direktvermarktung für Strom aus EEG-Anlagen, Photovoltaik-Lösungen und Batteriespeicher zum Leistungsportfolio. Das alles natürlich immer mit einer kostenoptimierenden Beratung verbunden und mit dem Ziel, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
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Zu wem gehört die e.optimum AG?
2009 als Einkaufsgenossenschaft in München gegründet, gehört die e.optimum AG laut Google aktuell mehrheitlich zur Offenburger Christian Funk Holding. Seit 2014 ist das Unternehmen eine AG Aktiengesellschaft.
Wie funktioniert e.optimum?
Als Einkaufsgemeinschaft für Strom und Erdgas wird der Bedarf Tausender Mitgliedsunternehmen unter dem Dach des Energieversorgers E-Optimum gebündelt. Man könnte auch sagen, e.optimum verschafft als Einkaufsgemeinschaft seinen Mitgliedern Konditionen der Großindustrie – keine unwichtige Information, finden wir.
Hinzu kommt, dass – anders als andere Einkaufsgemeinschaften – die e.optimum-Experten Energie zu tagesaktuellen Marktpreisen am Großhandelsmarkt kaufen oder im Direkteinkauf beschaffen. Im Ergebnis bedeutet das: keine Festpreise für die Mitglieder, dafür aber Energie-Bestpreise.
Lange Zeit konnten auf diesem Weg die Energiekosten für Strom und Erdgas für jedes einzelne Mitgliedsunternehmen deutlich geringer gehalten werden als üblich. Dies wiederum bedeutete mehr unternehmerische Sicherheit und Planbarkeit. Eins muss man e.optimum also lassen: Sie nutzen die vorhandenen Marktmechanismen im Sinne ihrer Mitglieder sehr effektiv. Mit den insgesamt enorm gestiegenen Beschaffungspreisen für Gas ist dieser Vorteil aber nunmehr obsolet.
Und es gibt jetzt auch noch ein anderes Problem: e.optimum muss den Gaseinkauf für seine Mitgliedsunternehmen vorfinanzieren. Aufgrund der hohen Gaspreise ist das aber ein nicht mehr zu stemmender Kraftakt und eine enorme Belastung für die eigene Liquidität (30 bis 40 Millionen Euro jeden dritten Tag für den Gaseinkauf bedeutet eine massiv gestiegenen Liquiditätsanforderung). Das damit ein hohes Risiko für die e.optimum AG einhergeht, auf das sie reagieren müssen, ist aus unserer Sicht daher absolut nachvollziehbar.
Wie sind die e.optimum Tarife?
Wer sich auf diese Frage eine einfache Antwort und Information erhofft, den müssen wir leider enttäuschen, denn die Mitglieder haben keine festen Tarife. Stattdessen richten sie sich nach den an den Handelsplätzen erzielten Werten, die e.optimum 1:1 monatlich an sie weitergibt. Aufschläge, wie sie für die Garantie von festen Tarifen üblich sind, gibt es hier nicht. Der Vorteil ist also ganz deutlich das echt gute Tarif-Modell: Energie-Bestpreise statt Festpreise – inwieweit dieses Modell auch für die Zukunft ein Erfolgsmodell ist, bleibt abzuwarten.
Gibt es Bewertungen zur e.optimum?
Natürlich findet man im Internet zahlreiche Bewertungen und Rezensionen. Bitte habt Verständnis dafür, wenn wir nicht jede Information hier im Einzelnen wiedergeben oder kommentieren, sondern auf die einschlägigen Bewertungsportale wie Google verweisen.
Welche Erfahrungen wurden mit e.optimum gemacht?
Bevor die Gaspreise aus den bekannten Gründen unter die Decke gegangen sind, gab es vor allem viel Lob von den Verbraucher:innen für die niedrigen Energiekosten aber auch für seinen Einsatz für erneuerbare Energien. Da die erzielten Konditionen unmittelbar mit den an den günstigsten Handelsplätzen gehandelten Kursen im Zusammenhang stehen, konnten viele, die sparen wollten, vom echten Marktpreis profitieren, der 1:1 weitergegeben wird. Zumindest so lange, wie die Kurse gefallen sind. Anders verhält es sich, seitdem die Preise steigen. Dann wird schnell auf andere Versorger mit ihren langfristigen Preisgarantien geschaut – sei es beim Erdgas oder beim Strom.
Dass jetzt ohne Angabe von Gründen vielen mittelständischen Firmen einfach die Gaslieferverträge gekündigt wurde, hat für viel Aufmerksamkeit und Unmut gesorgt. Gleiches gilt für die aus Verbraucher:innensicht unverhältnismäßigen Erhöhungen von Abschlagszahlungen und die schlechte Erreichbarkeit.
Wer die Gründe für die Preisentwicklungen auf dem Spotmarkt und die damit verbunden Herausforderungen mitverfolgt hat, wird trotz aller Kritik sicher verstehen, dass dies nicht die Einkaufsgemeinschaft aus Offenburg zu verantworten hat.
Ist auch dein Gasversorgungsvertrag gekündigt worden oder hast weitere Fragen auch zum Thema Strom? Das Team von check.energy hilft dir mit weiteren Informationen unter der E-Mail Adresse info@check.energy.de gerne weiter.
Ist e optimum im Insolvenzverfahren?
Nach eigenen Angaben des Unternehmens betreut e optimum im Jahr 2023 weiterhin rund 40.000 Gewerbekunden. Unternehmen, deren Gaslieferverträge zum Ende September 2022 außerordentlich gekündigt worden sind, waren gut beraten, diese Beendigung der Dienstleistung mit einem eigenen Kündigungsschreiben zu bestätigen. Sie standen vor der Herausforderung, sich um eine alternative Gaslieferung kümmern zu müssen. Aufgrund der derzeitigen Marktlage Anfang Sommer 2023 kann es sich wiederum lohnen, einen Blick auf die Versorgungverträge zu werfen, die im Herbst 2022 abgeschlossen worden sind und ggf. nach anderen Anbietern für die Gaslieferverträge für das Jahr 2024 schauen zu lassen.